Kennst du das? Du drehst dich im Kreis, denkst immer wieder an das gleiche Problem – und je länger du grübelst, desto größer wirkt es. Willkommen im Problemfokus. Doch was wäre, wenn du stattdessen deine Energie auf Lösungen lenkst? Genau hier setzt lösungsorientiertes Coaching an.
Während klassisches Coaching oft die Ursachen eines Problems beleuchtet. So stellt der lösungsorientierte Ansatz eine andere Frage. „Was möchtest du stattdessen?“ Das klingt einfach und ist doch ein mächtiger Perspektivwechsel.
Hier wird dir gezeigt, wie lösungsorientiertes Coaching funktioniert. Und welche Techniken du sofort im Alltag einsetzen kannst. Und warum es dich schneller ins Handeln bringt.
Grundlagen des lösungsorientierten Coachings
Ursprung & Hintergrund
Entwickelt wurde der Ansatz in den 1980er-Jahren von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg. Sie stellten folgendes fest. Menschen kommen weiter, wenn sie sich auf das konzentrieren, was funktioniert. Statt auf das, was kaputt ist.
Zentrale Prinzipien
- Ressourcenorientierung: Jeder Mensch hat Fähigkeiten und Stärken. Coaching macht sie sichtbar.
- Zukunftsfokus: Statt alte Wunden zu sezieren, schauen wir nach vorne.
- Selbstwirksamkeit: Du bist der Experte deines Lebens. Der Coach stellt Fragen, du findest die Antworten.
Rolle des Coachs
Ein lösungsorientierter Coach ist kein Problemlöser, sondern ein Wegbegleiter. Er stellt Fragen, öffnet Türen – gehen musst du selbst.
Zentrale Ansätze im lösungsorientierten Coaching
Die Wunderfrage
„Stell dir vor, über Nacht geschieht ein Wunder. Dein Problem ist gelöst. Woran würdest du es als Erstes merken?“
Diese Frage bringt dich raus aus der Problemspirale und direkt hinein in die Welt der Möglichkeiten.
Skalierungsfragen
„Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie nah bist du an deinem Ziel?“
Skalen helfen, Fortschritte sichtbar zu machen und motivieren zu kleinen Schritten.
Ausnahmefragen
„Wann war das Problem schon einmal weniger stark?“
Damit erkennst du Situationen, in denen du unbewusst bereits Lösungen gelebt hast.
Zielorientierte Gesprächsführung
Statt im Nebel der Probleme zu wandern, wird das Gespräch auf konkrete, erreichbare Ziele gelenkt.
Praktische Techniken für den Alltag
Hier ein paar Tools, die du sofort ausprobieren kannst:
- Positive Umdeutung & Ressourcenfokus: Frage dich nicht „Warum passiert mir das?“, sondern „Was habe ich schon geschafft, das mir jetzt helfen könnte?“
- Kleine Schritte definieren: Groß denken ist gut – aber der erste kleine Schritt bringt dich ins Handeln.
- Lösungsbilder nutzen: Stell dir dein Ziel bildhaft vor. Dein Gehirn liebt Bilder.
- Feedback-Methoden: Frage dich täglich „Was hat heute schon funktioniert?“
- Routinen schaffen: Schreib deine Fortschritte auf. Sichtbare Erfolge halten dich motiviert.
Mini-Beispiel
Stell dir vor, du bist gestresst, weil du zu viel Arbeit hast. Statt zu fragen „Warum habe ich so viel zu tun?“, fragst du dich: „Was könnte ich morgen tun, um den Tag ein kleines Stück leichter zu machen?“ – vielleicht ist es ein klarer Plan, eine Pause oder ein Nein.
Anwendung im Alltag & im Coaching
Für Coaches
- Klare Struktur für Sitzungen
- Klienten in die Eigenverantwortung führen
- Fortschritte sichtbar machen
Für den Alltag
Ob Beruf, Familie oder Selbstorganisation – lösungsorientiertes Denken macht dich handlungsfähig.
Statt im Problem zu verharren, fragst du dich: „Welche Möglichkeit habe ich jetzt?“
Fallbeispiel
Anna steckt in einer Endlosschleife: „Mein Chef kritisiert ständig.“ Statt das Problem weiter zu analysieren, sucht sie im Coaching nach Momenten, in denen das Gespräch besser lief. Sie entdeckt: Wenn sie sich vorher Notizen macht, reagiert sie souveräner. Aus der Problemspirale entsteht ein neuer Handlungsplan.
Fazit – Lösungsorientiert handeln und wachsen
Lösungsorientiertes Coaching ist kein Zaubertrick, aber es fühlt sich manchmal so an. Denn statt die Vergangenheit zu sezieren, lenkst du deine Energie in die Zukunft. Du findest Wege, wo vorher Mauern standen.